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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 224

1911 - Erfurt : Keyser
— 224 82. De erfchfe liokemätive. Wennste Drsch noch ä Linschen erennere kannst, Wien se de erschte Lokemätive nach Arford taten fahre ('s war an 22. März, achznhonnert sebben verzg), dadervon moß ech Dr a paar Späßchen erzihle, da kämme sich a Buckel dräbber lache. Mi moßten lange stihneng bläibe on hätten bahle möcht fer Ongedold blatze. ’s war alles schwarz bo’ Menschen, se starrn’ itfsn Walle ort des nuff uff de Huche Batterie, gucke, ou eche staun’ met-telwenk dronger ongen bi der Aeifenbahn. Da hiert ’ch wie a Jonge fer fäi Vater fa'te: „Vater, wenn kämmt ann de Aeisen-bahn?" „Ach, dommer Jonge, die kämmt nech, die äs schonne lange da, Dn fliehst jo drnffen; abberscht dr Zuhk, dar werd-wühl gläich komme; dorthierdenhän moßte gucke!" Etze kamb se endlich vo' dr Hänne ongerhargesaust on gesessen, gucke, ’s war dr akerat assn, als wemme nffn Hansschlessel fäift, uurt noch väl serter, abber amal mät anner Fenemenz herre! Duuuerladder, da baßte alles uff wie de Heftelmacher, ou Wien fe fe ze Gefechte krechten, da blähkten sie grade naus, was Hafte, was gaste, on wenkten mät’n Schnuppdichern on schwenkten de Metzen, korzern 's fräite fech alles, on Wien fe fech fu fräi-teu, da fimg jo de Lokemätive uff äitnal ahn, bäl langsener ze fahren, 's war nech annersch, als wenn se erschrocken wier. No was äs es das? dacht ech. No ech wäll Drfch fa', was ’s war, abber de moßt stelle fäi, o’ derfst’s au nech ärgend weiter ver-bappere: Gucke de Derekziuhu fuhr dach uff der Lokemätive, no, on wie die fach, buffen fe fu ferchterlech wenkten, no da dachte fe: do äs mäi Siel an Onglecke kassiert, on fachte fix fern Loke-mätibfihrcr: „Nun, König, fahren Se langsam!" ©iehfte basiert-wajen kamb fe fu ganz sachtchen, fämmste häite nech, kämmfte morchert, a’gewalkt, als weitn fe gar nifcht zu verfäim’ hätte. An Enge da bleb onfe Lokemätive ganz on gar stiehneng. Mi alle hotten jo fu a Deng i Laben noch nech gestehn, fe war schiene gebotzt mät Gärlann', wie a Festochfe, o war au i der Erfcht nech etwann biesartig, abber nachen, Herre, nachen uff äimal onverfiehns, mi hatten je ons fu was nech gedacht, da furtg fe vo’ ubene on vo' ongene, vo' hebben on drebben, vo' hengne on von borne ahn ze blasen on ze fauchen, ze fpretzen on ze wertfchaften, Herre, daß 'ch a Satz zarrecke tat, daß ’ch nur mät labennegen Läibe drbon komme wolle, korzem, daß ’s ons hem-melangft drbäi worbe. Se fchrech grabe naus, als wenn'r je-manb was getan hätte, on baberbäi gengs emmer: bu! bu! bul bu! — Anne decke Frau mät fu anner barschen Stemme, fe äs nunne lange but, die ftann au brbäi, on wie fe das hierte, wie fech be Lokemätive fu gottserbarmeglech begonn, fiehfte ba stemmte fe ähre Hänge i be Säite on spitzte becht’g amal nach lenks aus

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 79

1906 - München : Oldenbourg
18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils. 79 hett man aufgelegt ain guldeins tuch und am seideins küß. in dem ersten stand do man heraus get bei dem sagran, do stund der füng, nach im Herzog Albrecht, darnach ain Herzog von Brannsweig, darnach ain landgras von Hessen, darnach bischof Sixt, darnach über zwen stand2) des türkischen kaisers brnder.3) do man das ewangelinm gelesen Hett, gieng der bischof hinauf und nam das pitch von des küugs eaplan und eredenzt das mit ainem roten seyden tüchlein und gab das dem kling alaiu zu küssen, also tet er auch mit dem agnns, nam er di Paten mit der credenz und gab das dem küng zu küssen, do das gotlich ambt volbracht ward, gieng der küng aus gen sand Sigmund und darnach in di bnrk. er schiket etlichs Volk gen Augspurk. do nun der bischof all fürsten und ir Volk wol gespeist hett, rait der küng mit den fürsten obgenant auf gen München, der bischof gab im das gelait, so weit sein land wer et. Zu München ward der küng gar srolich von seiner fbefteren empfangen, man machet im zu lieb di selb nacht amen tanz. er tanzet zwir4) mit feiner fbester. d) Johannes Turmair, genannt Aveutinus?) Beschreibung des Baierlands in der gemein auf das Kürzest. Das ganz land in der gemäht ist vast6) fruchtpar, reich an salz traib viech bischen holz Waid wilbprüt und kurz alles, so zu der fchuabehuaib7) bient, ist allba übrigs genueg. Viech salz traib wirb in ander laut getriben, gefüert und verkauft. Wein pringt man aus andern lanben auf land und Wasser, neinlich ab dem Rein, Neckar, cmß dem Elsaß, welschen lanben, Chrain, Hister-reich8), Veltliner tal, Tramin, Franken und Österreich. Und, als das gemain geruech, nienbert lebt und tigt man paß?) Der lengft tag ist über sechzehen stnnb, der kürzest bei acht stunben lang. Oster- u. westerwind, den man ober und niber nent, wäen bick10) und oft und gegen bcnen pflegt man nit zu pauen; der oberwinb pringt gern regen und ungeteilter, der anber fchoen und ftaet Wetter. Beschreibung der sitten des lands auf das Kürzest und in der gemain. Das baierisch Volk (gentainlich bavon zu reben) ist geistlich, schlecht und gerecht, get, läuft gern firchfertenn), Hat auch vil ftrchfart; legt sich mer auf Kirchenstuhl. -— S) d. H. zwei Kirchenstühle hinterhalb. — 3) Prinz 3) schern, Bruder des türkischen Sultans B ajazeih, der von den Johannitern gefangen und von dem König von Frankreich an König Maximilian als Gefangener ausgeliefert worden war. — 4) zweimal. 6) „S amtliche Werk e", auf Veranlassung Sr. Majestät des Königs von Bayern herausgegeben von der Kgl. Akademie der Wissenschaften, Iv. Band, bayerische Chronik, herausgegeben von Matthias Lexer, München 1883, S. 41 ff. 6) sehr, oft. — 7) Speise. — 8) Istrien. — 9) wohnt man besser. — 10) wehen häufig. — U) Wallfahrten^

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 76

1906 - München : Oldenbourg
76 18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils. stummens eines so reich begabten Volksschlages in der Folgezeit, insbesondere in der zweiten Blütezeit der deutschen Dichtung, genannt werden. Die Ursache dieser betrübenden Erscheinung ist in der gewaltsamen Absperrung des Bayern-stammes vom Geistesleben der deutschen Nation zu erkennen, einer Maßregel, die keine andere Folge haben konnte als geistige Unfruchtbarkeit. Erst das freisinnige Walten des letzten Sprossen aus Kaiser Ludwigs Stamm, Max Iii. Josephs, hat die Eisdecke des langen Winters gebrochen und die einsichtige Fürsorge des Hauses Zweibrücken hat dem lang erstarrten Boden wieder Blüten und Früchte entlockt, durch die Bayern wieder geworden, was es einstens war: eine Heimstatt der Kunst, eine Pflegestütte der Wissenschaft. 18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils. a) Andreas von Regensburg?) Von Herczog Stephan Ingelstat. Herczog Stephan von Bayren Jngelstat, herczog Ludweigs und sraweu Elyzabeth, küuigin zu Fraukchreich, Vater, ist gewesen klayner und durchgeadelter Person. Er ist geiu mäniklich ein freymilder Herr gewesen. Darumb het in auch mäniklich lyeb. Er was eines tags zu Mayland bei seinem swecher2), Herren Galiacz, und da sy nach fürsteulicher gwonhait heten ir chürczweil von irem tuen und vermügen mit Worten gegen einander und sy auch also prüften dy groß huet3), Aus „Andreas von Regensburg, samtl. Werke", herausgegeben von Georg Leidinger, S. 653. München, M. Rieger, 1903. — Andreas, Chorherr im Augustinerstift zu St. Mang in Stadtamhof 1400 bis etwa 1440, von den Regensburger Bürgern der bayerische Livius genannt, auch von Aventin hochgeschätzt und als Hauptquelle benutzt, schrieb Werke, die nicht nur für die Geschichte Bayerns sondern auch für die deutsche Reichsgeschichte von unvergänglichem Werte sind. In erster Beziehung sind zu nennen zwei Chroniken über die bayerischen Fürsten (eine lateinische und eine deutsche); zu diesem ersten bayerischen Geschichtswerk war die Anregung von einem Wittelsbacher Fürsten (Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt) ausgegangen und der fürstliche Auftraggeber hatte den rechten Mann gefunden. In zweiter Hinsicht sind erwähnenswert seine allgemeine Chronik, seine Chronik des Konstanzer Konzils, sein Tagebuch und seine Hnssitenchronik. 2) swecher — Schwiegervater, sagt Andreas irrtümlich; Herzog Galeazzo Viskonti von Mailand war der Schwager des Bayernherzogs, denn Thaddäa Viskonti, die Tochter des Herzogs Barnabas Viskonti und seit 1364 die Gemahlin des Jngolstädters, war die Schwester Galeazzos. Aber trotz dieses Irrtums verdient die Tatsache, daß ungefähr ein Jahrhundert, bevor der württembergifche Herzog Eberhard im Barte auf jenem Reichstag 1495 „einst zu Worms im Kaisersaal" sich als „reichster Fürst" pries, ein Wittelsbacher Fürst (etwa 1390) jenes stolze Wort von der Liebe und Anhänglichkeit seines Volkes gesprochen hat, besondere Beachtung. 3) Leibwache.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 77

1906 - München : Oldenbourg
18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils. 77 dy der von Mayland het, und dy forcht der seynen gegen im, da ward er-weget herczog Stephan von trawens wegen, das er het zu den seynen, und sprach: Wir haben zu den unsern in unserm lannde ein solichs trawen, das kainer ist, wir wolten ein nacht an sorg in seiner schoße slafsen. Diez wart schäczt gar hoch der von Mayland. Er ist abgangen von todes wegen um6 dy zeit, als man zalt 1414 und ligt im frawenchloster zu Schönfeld. b) Hans Ebran von Wildenberg?) Von Ludwig des Bayern Kaiserwahl,- Schlacht bei Mühldorf. Lubbig, fürst von Veirn, ward erwelt zu einem römischen konig von dem bischos zu Maiutz und von dem bischof zu Triel^) und von dem marg-grafen von Brandenburg und von dem konig zu Beheim, und ward wider in erwelt hertzog Friderich von Österreich von den andern drei kursürsten. Das geschach mich der menschberdnng Cristi 1315 jcire.3) und nach der Wal zügeu die zwen erwelten konig züseld mit großer macht für die stat zü Frankfurt, und die stat was mit konig Lndbigen. so lag der vou Österreich zü der andern seiten mit seinem Here, und das Wasser, genant der Mann, was zwischen ir, das sie nit züsamen mochten, darnach kamen die zwen surften züsamen in Swabenland bei der stat Eslingen und stritten daselbs miteinander, das auf beden seiten vil volcks erschlagen ward, und rawmbten bed teil die Walstatt, also das man nicht west, wer den sig behalten hett. darnach zoch hertzog Friderich heim geht Österreich und warb sich bei dem konig von Hungern und bischof zü Saltzburg. der konig von Hungern schickt im zü lieb 2200 glasen4) und 4000 pogeuschützu. so sambt er aus seinen Laudeu und mit dem bischof zü Saltzburg 1800 glasen und 24000 man züsüssen und er zoch mit der großen macht herauf in Beirn. Hie enzwischen sambt sich konig Lubbig auch mit einem großen Here, mann5) der konig vou Beheim, der bischof von Triel und der burgkgraf vou Nürmberg und ein graf von Hennenberg, die Herren all, schickten konig Lubbig 1900 glasen und 18000 man züfüssen. die zwen obgebachten erwelten konig kamen züsamen mit großer macht nachenb bei Mülborf und stritten bo mit» einanber einen Herten streit an sanb Michelstag, und konig Lubbig behub den !) „Quellen und Erörterungen zur bayerischeu und deutschen Geschichte." Neue Folge, Ii. Band, 1. Abteilung. „Des Ritters Hans Ebran von Wildenberg Chronik von den Fürsten aus Bayern." Herausgegeben von Friedrich Roth. München 1905. S. 113 ff. — Hans Ebran von Wildenberg, etwa um 1430 geboren, gestorben vor 1503, Hofmeister am Landshuter Hos, ward von seinem Fürsten Ludwig dem Reichen zum Geschichtschreiber begeistert, „sollt' des Lob, ritterliche und streitbare Händel nicht in zukünftigen Zeiten gedacht werden, kränkets mein Gemüt." 2) Trier. — 3) Ein Irrtum des Chronisten; die Wahl fand am 20. Oktober 1314 statt. — 4) Lanzenreiter. — 6) denn.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 78

1906 - München : Oldenbourg
78 18. Bayerische Stammesangehörige als Vertreter des mittelalterlichen Chronistenstils. sig, und der hertzog von Österreich ward gefangen und groß ritterschaft mit im, auch wurden tr vil erschlagen. Do nn der streit geendet ward, do wurden die ritter und knecht aus Peheim, Beirn und Franckhen vast kriegn *), dann jeder wolt den freidigen hertzog von Österreich gefangen haben, do sprach der fürst: „des kriegs will ich euch wol bescheiden; tragt mir für ein jeder seinen Wappen rock und die Heiuat2), die er auf dem hawpt gefnrt hat, so wil ich den zeigen, dem ich vancknuß gelobt hab", und do nu die kleinat für den surften von Österreich gebracht wurden, do klopft er auf ein knemawl und sprach: „das kuemawl kund ich hewt weder mit stechen noch schlahen von mir bringen; dem hab ich gelobt." Das was ein beirischer edelman, genant Ringsmawl?) c) Veit Arnpeck?) Des römischen Königs Maximilian I. Besuch in Landshut, Freising und München. Anno 1491 am smalzigen sambstag^) kam der römisch küng gen Landshut. do das erhört sein swager Herzog Albrecht, am gcchlmcmtag6) von München für er ab auf der Mer gen Landshnt. darnach am aschermitbochen kam der küng mit 700 psarden gen Freising, der bischof, weichpifchof, abt von Beichen-ftefen, all drei in iren inselen, der brobst von der Nenenstist mit seinem stab, thnmherren, korherren und alle briesterschaft in korkappen mit dem heiltnm und die hantberchzünft mit irn gemalten und vergülten kerzen giengen im engegen aus dem thnrn herab in di ftat mit der Proceß bis zu dem heiligen geist. do wartet man sein lang, es was im aber nit gemaint.7) er schicket wol etlich fürsten vor. darnach schuf man die Proceß ab. er rait nachet sam bei der nacht ein und was über nacht in dem geschloß in der neuen tunitz8) und kamer. der bisch'os antbortt9) ihm die schlüssel zu dem geschloß. Herzog Albrecht was in des bischoss stnben und kamer und der bischof in der alten turuiz und filberkamer und hielt den küng und alle, di mit im da waren, frey aus mit essen und trinken und fuetter. am pfinztag10) im chor fuugen sein Ringer11) aiu ambt von sand Sigmund, und der Weichbischof fang das ambt, und zwen tnmherren dienten im, und das heiltnm stund als auf dem altare. auch hett man amen tisch beraitt vor dem sacrameutgeheus. darauf las meß am ersten ain reichspfründener und darnach des küngs caplan. dem küng x) — gerieten fast in Zank. — ä) Helmzierden. — 3) Albrecht von Rindsmaul, Pfleger zu Neustadt an der Donau. 4) Aus seiner bayerischen Chronik, cod. germ. Nr. 2817, fol. 414 b—417 a. — Beit Arnpeck, Pfarrer zu Landshnt, lebte um 1440—1495. Seine Werke sind in chronologischer Ordnung: 1. eine österreichische Chronik (lateinisch), 2. eine bayerische Chronik (lateinisch), 3. eine deutsche Umarbeitung der letzteren, 4. eine lateinische Chronik der Bischöfe von Freising. 5) auch feister Samstag genannt, d. i. Sonnabend vor Estomihi — Fastnachtssonntag. — 6) Fastnachtsmontag, Montag nach Estomihi. — 7) es war ihm nicht gefällig, lieb. — 8) Gaststube in Hösen und Schlössern — Dürniz. — 9) überantwortet. — l0) Donnerstag. n) seine Sängerkapelle.

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 213

1906 - München : Oldenbourg
39. Ein bayerischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Kriege. 213 Im folgenden Jahre (1636) stieß Werth mit 11 bayerischen Regimentern — 5 zu Fuß, 5 zu Pferd und 1 Dragonerregiment — zu dem Kardinal-infauten Thomas von Savoyen um von den Niederlanden aus einen Vorstoß ins Herz von Frankreich zu machen. Bei Capelle vereinigen sich Werth, Piccolomini und der Herzog Franz von Lothringen mit dem Kardinal-infanten, der mit spanischen Truppen diese Stadt belagerte. Capelle kapitulierte. Auf die Nachricht, daß der Gras vou Soissous mit 8000 Mann und 5 Geschützen in La Fere liege, rückte Werth mit 3000 Pferden an Guise vorüber um den Grasen zu überfallen. Werth hatte schon mit seinen Dragonern einen „Paß" geöffnet, als die spanische Reiterei plötzlich „tornetetta" machte. Hierdurch war sein Auschlag vereitelt. Werth erobert hierauf Ribemont, rückt wieder bei der Armee ein und wohnt der Eroberung von Catelet bei. Nachdem er den Übergang über die Somme zwischen Bray und Corbie forciert hatte, vernichtete er das Regiment Raymond. Dann verfolgte er die Franzosen mit einigen tausend Pferden, ereilte ihre Nachhut bei Noyon, hieb 150 Mann nieder, eroberte 2 Standarten und machte viele Gefangene. Der Feind zog nach Compiegne, wo er sich verschanzte. Am 1. September vernichtete Werth das Regiment Psartcy zwischen Compiegne und Montdidier und am 2. eine Kompagnie Kürassiere, „so sich zu Paris von des Königs Gesindlein zusammengeschlagen". Werths Name verbreitete solchen Schrecken, daß sich ein großer Teil der Bewohner von Paris nur hinter der Loire sicher glaubte und aus der Hauptstadt floh.1) Paris wäre mit leichter Mühe erobert worden, wenn der Kardinalinsant dem Rate Werths gefolgt und statt sich vor Corbie aufzuhalten den Schrecken in Paris benutzt hätte. Als aber Richelieu sah, daß die Gefahr, welche Paris bedrohte, nur von einigen tausend Reitern, die sich in der Umgebung *) „Vorläufer des „Marschall Vorwärts" schlug er dein Kardinalinsanten vor stracks auf Paris loszugehen und auf dem Louvre den kaiserlichen Doppeladler aufzupflanzen. Schon verbreitete sich der Schrecken vor den wilden bayerischen Reitern bis in die Hauptstadt und die von Paris nach Süden und Westen führenden Landstraßen bedeckten sich mit Fliehenden. In dem Volksliede: »Petits enfants, qui pleurera? Voici Jean de Vert, qui s’avance !< lebt noch heute in Frankreich das Andenken des schrecklichen Reitergenerals fort: > Jean de Vert ötant un brutal, Qui fit pleurer le roi de France, Jean de Vert ötant gönöral A fait trembler le Cardinal. < Den Ruhm; der 1870 den kühn vorausschwärmenden Ulanen in denselben Gegenden zu teil ward, haben in diesem pikardischen Feldzuge von 1636 die bayerischen Reiter geerntet." Siegm. v. Riezler, Gesch. Bayerns V, S. 515.

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 223

1906 - München : Oldenbourg
41. Was uns die Nesidenzsassade Kurfürst Maximilians I. sagt. 223 Aber der Herrscher, der sich bieses Heim erbaut hatte, war ein katholischer Fürst, der mutige, aufopferungsvolle Vorkämpfer in den 30 Kriegsjahren für bei: alten Väterglauben, den er mit unerbittlicher Strenge seinem Volke erhalten wissen wollte — ein katholischer und ein altbayerischer Fürst. Daruin thront als geistiger Mittelpunkt der Fassabe an der Stelle, wo der welsche „Principe" wohl stolz das Wappenschilb seines Geschlechtes eingefügt hätte, in anmutiger Würbe das Stanbbilb der Himmelskönigin mit dem Jesnkinblem und als leiser, holber Beiklang die aus einem Engelreigen so entzückenb sich ent-wickelnbe Laterne für das „ewige Licht". Und über der Statue, dem ersten Denkmale jener zart sinnigen Mabonneuverehmng, der Maximilian später noch in der Münchener Marienfäule einen so volkstümlichen Ausbruck gab, halten zwei Himmelsknaben den in seinem bcmütigen Gottvertrauen für den kampferprobten Fürsten so bezeichneten Hausspruch: Sub tu um praesidium cenfugimus, sub quo secure laetique degimus, ober wie es der ehrenfeste Jurist Johannes Schmib int Jahre 1685 in deutschen Verslein wiebergnb: Die sich dir ergeben, In Sicherheit leben.1) Es ist der uralte, so rührenb-schlichte Brauch des „Hausbilbes", der uus hier eut-gegentritt, des geschnitzten ober gemalten „Hans-patrones", dem man Sd)ntz und Wohlergehen der Heimstätte anvertraut, und es mutet wirklich Herzerwärmenb an in monumentaler Steigerung an dem Fürstenschlosse wieberzufinben, was selbst heute noch der beschcibensten Sölbnerhütte nicht fehlen bars, die vom einsamen Walbessaumc unseres Alpen-vorlanbes hinausblickt in die sdjweigenbe Bergeswelt. Das ist der altbayerische Zug an unserer Resibenzsassabe. *) Vgl. Jakobus Balde carrn. lyr. Qui Palatinae tua signa moli, Virgo, praefixit, colit eminentem Non foris tantum sed et intus ipso in Pectore gestat. Iv, 43: Wer an seines Schlosses Portal dein Bildnis, Jnngsran, ausstellt, ehrt dich als seine Herrin Nicht nach außen nur, nein, er trägt dich tief im Innersten Herzen!

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 196

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 196 — Ach Got Hilf Mir Erwerben, Christlich Zu Leben Und Selig Zu Sterben. Johann Heinrich Spackler Und Magreta Anganesa Bemker. Anno 1763. Den 6. Septeniber. E M (Grenzweg 1 a.) Auf Gott und nicht auf meinen Rath will ich mein Glück stets bauen; und den, der mich geschaffen hat, mit ganzer Stärke trauen, er, der die Welt allmächtig hält, wird mich in meinen Tagen als Gott und Vater tragen. Kuhlmann. 2. April 1846. (Westring 21.) Unfern Ausgang segne Gott, unfern eingang gleichermaßen, segne unser täglich Brod, segne unser thnn und lassen; Segne uns mit selgem sterben und mach uns zu Himmelserben. Ach bleib mit deiner gnade bei mir, Herr Jesu Christ, denn alles ist nur schade, Was und wo du uicht bist. Friedrich Ludwig Hermelbracht Johanne Cathrine Voßpeter 18. März Anno 1852. (Ostfeld 53.) Karl Heinrich Hanhörster und Marie Dorothea Hanhörster geb. Ortwirth haben dieses Hans mit Gottes Hilfe umbauen lassen 1891. Der Herr behüte uns vor allem Übel, er behüte unsere Seele, er behüte unseren Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. (Ostfeld 31.)

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 135

1911 - Breslau : Hirt
_ Moldau Walachei j Corsicai (zugemia )1 V////// Hmisch-deutsches Kaiserreich... V////A Gebiet des Deutschen. Ordens. Iii Ini Iii Mohammedanische. Kelche.. Illlllllllllll Osmanen.. Ihllllllllllh Kaiserreich, Trapezunt. (Const) Die unterstrichenen Knigreiche waren, in, Hnden, ~von, Angehrigen, des franzsischen, Konighanses. t'.irt, Breslau. Europa und die Mittelineerlnder um 1400. G. Sternkopf, Leipzig.

10. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 22

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 A. Das römische Kaiserreich 4. Germanisierung des römischen Reiches. Sqnfellos 1 p. 717. Damals2 ergab sich Haulobatus, der Führer der Heruler, dem Kaiser Gallien und wurde von ihm durch Verleihung der Uonsularinsignien ausgezeichnet. Scriptores Historiae Augustae: vita Probi 18, 1 — 2. Nach dem Frieden mit den Persern kehrte Probus nach Thracien zurück und siedelte 100 000 Bastarner aus römischem Loden an, die auch sämtlich die Treue bewahrten. Hls er dann aber auch zahlreiche Angehörige anderer Stämme, der Gepiden, Grauthungen 3 und Vandalen, in gleicher weise auf römisches Gebiet überführte, brachen alle ihr gegebenes wort: während Probus durch den Krieg mit den Tyrannen in Anspruch genommen war, durchstreiften sie zu Lande und zu Schiff den ganzen Erdkreis und bereiteten Rom nicht geringe Schwierigkeiten.4 3oröanes6, (Botengeschichte 112. ctuch bei der Gründung der berühmten Nebenbuhlerin Roms, die Tonstantin nach seinem Namen nannte, halfen die Goten - sie schlossen mit dem Kaiser ein Bündnis und stellten ihm 40 0006 Mann Hilfstruppen gegen jedes beliebige Volk zur Verfügung. Hmmianus Marcellinus Xxi 10, 8. Damals suchte Julian auch das andenken an Tonstantin zu zerstören, da dieser Neuerungen eingeführt sowie mit ehrwürdigen Gesetzen und seit alters anerkannten Sitten gebrochen habe. (Er beschuldigte ihn dabei ganz offen, daß er zuerst von allen Barbaren zu hohen Ehrenstellen, ja bis zur würde eines Konsuls habe gelangen lassen. Ein Vorwurf, der zweifellos ebenso abgeschmackt wie leichtfertig war. Denn er, der gerade das, was er bei einem anderen so heftig tadelte, hätte vermeiden sollen, gab kurz darauf dem Tttamertinus im Konsulat den Itevita7 zum flmtsgenossen, und dabei konnte dieser sich weder an Ansehen noch an Erfahrung noch auch, was den Ruhm seiner Taten anging, mit den Männern vergleichen, denen einst Tonstantin die höchste würde im Staate übertragen hatte. Codex Theodosianus Xiv 10, 2. Die Kaiser flrcaöius und honorius an das Volk. Niemandem soll es gestattet sein, innerhalb der ehrwürdigen Stadt weiche (parthifche) 1 Byzantinischer Chronist um 800. " 267 nach einer Niederlage am Nestus in Titaceöonien trat It. in römische ftienjte^er war der erste Germane, der die genannte Auszeichnung erhielt. 4 Diese Vorgänge berichtet der panegijrifus auf den Kaiser (Tonstantius, siehe S. 31. 6 Gotischer Schriftsteller um die Mitte des 6. Jahrhunderts. ^ Die Zahl ist weit übertrieben; der Kaiser zahlte ihnen dafür jährliche Subfidien. 7 (Ein Franke von Geburt, Konsul 362.
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